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Benvenuto in Eataly

Es ist ja schon so, dass es sehr speziell war, als wir in den Flieger gestiegen sind und diese Kilometer zwischen Vilnius und Venedig einfach mal schnell innert paar Stunden abgejettet sind. Mann wären dies viele Tage radfahren gewesen!

Knappe 1000 Kilometer weiter südlich erwartet uns ein ganz anderes Klima. Fertig Regen, fertig frieren, fertig Socken ausdrehen, fertig Plastiksäcke über die Schuhe stülpen.

Hallo bella Italia und Dolce far niente. Da sind wir nun. In dem Land, dem nachgesagt wird, es habe die beste Küche der Welt.
Erstmal aber kämpfen wir mit dem Transport unseres tonnenschweren Gepäcks vom Flughafen zum Campingplatz. Zugegeben: klar hätte man einfach 40 Euro plus 10 Euro - für die Extraleistung wegen der grossen Gepäckstücke - dem Taxifahrer für lächerliche 5 Kilometer in die Hand drücken können. Nicht aber mit uns! Da haben sie sich die falschen Touristen ausgesucht. Neeeein, wir Feilschen um 11 Uhr nachts lieber mit dem Taxifahrer, erklären ihm was unsere Vorstellung eines fairen Preises sein sollte und drohen mit «sonst nehmen wir den Bus», denken aber gleichzeitig «das wäre voll Kacke, wenn wir mit all dem Gepäck in den Bus steigen müssten». 10 Minuten später sind wir im Bus… bezahlen einen Bruchteil des Preises und gemäss Fahrplan sollte der Bus auch genau beim Camping anhalten. Nun ja….fast beim Campingplatz. Wahrscheinlich war der Buschauffeur zu faul um bis an die Haltestelle zu fahren. Oder er findet es einfach witzig, zwei übermüdete Touristinnen vor der Kurve und etwa 200m vor dem Camping rauszulassen. Wir schleppen den ganzen Scheiss bis zum Camping, teilweise mit Hilfe eines Lidl-Einkaufswagen, der uns die Nachtwache netterweise organisiert hat. Von unseren ersten paar Stunden in Italien sind wir noch nicht so begeistert.

Auf dem Weg zum Campingplatz

Auf dem Weg zum Campingplatz

Am nächsten Tag sieht die Welt wieder anders aus. Zwar müssen wir uns im Süden noch daran gewöhnen, dass Klopapier und WLAN nicht zur Grundausstattung eines Campingplatzes gehören, sondern als Extraleistung zusätzlich erworben werden müssen, der Rest ist aber ganz ok. Und vor allem können wir Mittags wieder die Schuhe auslüften, im Meer baden und Antipasti essen bis uns schlecht wird. Und wenn wir schon alle Hosenknöpfe geöffnet haben um dem Bauch etwas Platz zu machen, dann heissts «devi mangiare di più».

Plättchen?

Plättchen?

In den paar Tagen Italien haben wir nicht gegeizt an Nahrungsmittel: Unsere Mittagsessen bestanden ausschliesslich aus Antipasti, Burrata und leckeres Brot. Anstatt am Strassenrand zu pinkeln haben wir lieber eine Bar aufgesucht um gleich einen richtigen Espresso zu trinken. Und natürlich haben wir jeden Tag mindestens ein Gelati gegessen (oder Gelato weil Singular?). Lokaler Wein gehört auch zu unserem Standardprogramm. Ist zwar nicht das Beste für die Regeneration der Muskeln, aber gut fürs Gemüt.

Ein Eis ist für Anfänger

Ein Eis ist für Anfänger

Versteht uns nicht falsch, bisher hatte jedes besuchte Land sehr leckere Spezialitäten. Doch eine solche Palette an guten Essen gibt’s nur in Italien.

Apropos Essen. Auf unserer Reise dreht sich so manches, wenn nicht alles ums Essen. Das können auch andere Radfahrer bestätigen, ist also nicht nur bei uns verfressenen Velofahrerinnen so. Hier eine kleine Übersicht, was wir schätzungsweise in den ersten 6 Monaten gefuttert haben:

  • 360 Bananen, also 40kg
  • 126 Liter Milch
  • 18kg Müsli
  • 9kg Schokolade
  • 20kg Pasta