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Rückblick: Touristen in Asien

Ich weiss nicht wie es euch geht, aber ich mustere sehr gerne andere Touristen, wenn ich im Ausland bin. Man denkt sich dann «der ist bestimmt Schweizer» und ein paar Minuten später kommt von dieser Person ein Satz raus wie «Kän äi häf ä bottel of woter pliis?». Ist sehr oberflächlich aber unterhaltsam. Und ist auf keine Weise böse oder herablassend gemeint. Nur eben manchmal gehen die Leute doch etwas zu weit. Das ist der Fall, wenn wir im südostasiatischen Raum Touristen sehen, die mit Hotpants und Trägershirts herumlaufen. Oder man kann es noch toppen: Bauchfrei bei den Frauen und oben ohne bei den Typen. Sorry, aber das geht einfach gar nicht! Nicht dass ich etwa prüde bin, darum geht es nicht. Ich finde es einfach der dortigen Kultur gegenüber sehr respektlos. Und ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie viele Menschen wir so gekleidet gekreuzt haben. Teilweise wollten diese sogar noch Tempel besuchen ohne mit der Wimper zu zucken, obwohl es überall Schilder hat, welche darauf hinweisen, dass Knie und Oberarme bedeckt sein müssen. Beim Eingang solcher Stätten werden sie dann aufgehalten und kriegen einen Sarong ausgehändigt.

In einem Tempel in Laos. Die Dame musste einen Sarong umbinden

In einem Tempel in Laos. Die Dame musste einen Sarong umbinden

Ein paar Touristen in Hotpants, die von einer Partyinsel wieder ans Festland gebracht wurden.

Ein paar Touristen in Hotpants, die von einer Partyinsel wieder ans Festland gebracht wurden.

Eine grosse Anzahl Menschen der gleichen Nation in einem Land oder einem Ort bringt oft merkwürdiges Verhalten hervor. Wir haben dies zum Beispiel bemerkt im ehemaligen Indochina Teil Südostasiens. Da hat es sehr viele Franzosen. So viele, dass teilweise in Restaurants die Menüs französisch übersetzt wurden. Sie gehen oft davon aus, jeder spreche französisch nur weil ihr Guide dies auch tut. Also werden doch ab und zu irgendwo in der Pampa beim der Bus Pinkelpause Kioskbesitzer mit «C’est combien ces Chips?» angesprochen. Nicht nur Locals werden überfallen, sondern auch andere Touristen. Es kam ein paar Mal vor, dass wir angesprochen wurden mit «bonjour, vous savez si on peut acheter les billets ici?». Wir machen uns ein kleines Spiel daraus: «I’m sorry what did you say?» «oh, eeeee, sorryyyy. You knouw eeeeeeee can I buy se tickets ‘ere?». Ha, gern geschehen!

Massentourismus: die Anonymität macht uns irgendwie respektlos

Massentourismus: die Anonymität macht uns irgendwie respektlos

Backpackers sind auch so eine merkwürdige Gruppierung. Leicht zu erkennen am Rucksack, den Pluderhosen und meist ein paar Wanderschuhen. Faktisch gehören wir auch zu denen, denn wir reisen ja mit dem Rucksack. Es ist einfach praktischer, wenn man mit dem ÖV unterwegs ist und etwas weiter gehen muss bis zur Haltestelle. Es gibt neben Backpackerhostels auch typische Backpacker Destinationen wie zum Beispiel Vang Vieng in Laos. Wir haben nur davon gehört und gelesen, so dass wir einen grossen Bogen um diesen Ort gemacht haben. Scheinbar haben sich vor über zehn Jahren mal ein paar Backpackers bequem gemacht, deren Hauptinteressen darin lagen möglichst wenig Geld auszugeben, sich günstig volllaufen zu lassen oder einen Trip zu schmeissen. Das Ganze hat sich so extrem entwickelt, dass sich dort Scharen an Backpackers niederliessen und «happy» Pizza bestellten, sich in einen alten Traktorschlauch setzten und den Mekong hinunter tubten. So lange bis es zu Todesfällen kam und irgendwann mal die Regierung die Notbremse gezogen hat. Scheinbar solls jetzt etwas besser sein aber der Ruf ist erstmal für die nächsten paar Jahre hinüber.

Rollkoffer oder Rucksack? Die Entscheidung fällt leicht

Rollkoffer oder Rucksack? Die Entscheidung fällt leicht

Grösstenteils haben wir jedoch sehr nette und angepasste Touristen getroffen. Es wäre ja aber langweilig, einen Artikel darüber zu schreiben, wie toll hier alle waren und das noch ohne eine Spur von Sarkasmus. Oder etwa nicht?

In Kambodscha, der Perfekte Spot für ein Instapic häschtäg#nofilter ;-)(das Fotoshooting ist gestellt)

In Kambodscha, der Perfekte Spot für ein Instapic häschtäg#nofilter ;-)
(das Fotoshooting ist gestellt)